"Herausforderung Coronavirus“ Teil 4: Tipps aus erster Hand vom Messebauexperten Fabian Friedrich

18.02.2021

In der Coronakrise gelten virtuelle Messen als die Chance für Unternehmen, sich erfolgreich zu präsentieren. Doch sie verlaufen nach anderen Gesetzen als ein konventioneller Messestand. Im vierten Beitrag der Bayern International-Eigenproduktion "Herausforderung Coronavirus“ haben wir mit Fabian Friedrich, geschäftsführender Gesellschafter von Plan 3 und Experte für Messebau, zum Thema virtuelle Messe gesprochen. Das Resultat sind fünf Tipps für den digitalen Auftritt.

 

So erreichen Sie Ihr Zielpublikum auf virtuellen Messen

Sie fragen sich, wie Sie Ihr Unternehmen trotz Corona erfolgreich präsentieren sollen? Nach wie vor funktioniert das am besten mit denselben Anforderungen, die Sie an einen analogen Messestand stellen:

  • wiederverwendbare Inhalte
  • technische Highlights
  • persönlichen Kontakt zum Besucher.

Sie sind für virtuelle Messen ins Digitale übertragbar – jedoch in etwas anderer Umsetzung.

 

Tipp 1: Präsentieren Sie sich auf der Onlinemesse dreidimensional

Ein Messebesucher möchte Ihre Präsentation miterleben und nicht einfach nur mitverfolgen. Er will sich so fühlen, als wäre er wirklich vor Ort an Ihrem Messestand – und nicht vor seinem Monitor im heimischen Wohnzimmer.

Upgraden Sie Ihre Präsentation daher zum Beispiel mit einem dreidimensionalen Showroom. So verbinden Sie unbewegte Bildwelten mit realer Interaktion. Das macht Ihren Messeauftritt zu einem echten Erlebnis. Denn der Besucher kann sich durch den Raum bewegen, Ihre Produkt- und Markenwelt erkunden und sich umfassend informieren. Dabei genügt der Browser völlig, um die virtuelle Welt zu betreten. Es ist nicht nötig, zeitaufwändig eine spezielle Software zu installieren. Probieren Sie es doch mal selbst aus, zum Beispiel im Kreativstüberl von Plan3.

 

Tipp 2: Zeigen Sie Ihren Messebesuchern Bewegtbilder

Jeder kennt sie – und jeder fürchtet sie: eine langweilige PDF-Präsentation. Ersparen Sie Ihren Besuchern das und verknüpfen Sie Ihre Messewelt mit weiteren Interaktionsmöglichkeiten.

Optimal dafür geeignet sind Bewegtbilder, wie zum Beispiel Erklärvideos oder Videos mit interaktiven Elementen. Hiermit können Sie Ihre Marke und sich als Unternehmen perfekt in Szene setzen. Außerdem machen Bewegtbilder Ihre Produkte für den Besucher interessanter. Denn so kann er sich informieren, indem er sich eigenständig durchklickt. Der Messebesucher hat also viel mehr zu entdecken und lernt gleichzeitig etwas dabei. Damit wird er aktiv gefordert. Das macht es wahrscheinlicher, dass er sich Ihre Inhalte nicht nur ansieht, sondern sie langfristig im Gedächtnis behält.

 

Tipp 3: Geben Sie Vorträge oder Interviews im Livestream

Livestreaming ist eine gute Möglichkeit, Besucher persönlich in Ihre Präsentation einzubinden. So können Sie zum Beispiel direkt mit ihnen sprechen und sie in das, was passiert, unmittelbar einbinden. Oder Sie geben ein Interview vor dem Publikum. Das macht Ihren Messeauftritt attraktiver, und die Interessenten verbleiben dadurch länger in Ihrer digitalen Messewelt. Zusätzlich haben Sie die Möglichkeit, den Videostream über Social Media zu verbreiten. So erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Marke.

 

Tipp 4: Treten Sie in einen direkten Dialog mit den Teilnehmern

Bei einer Messe geht es um Interaktion und Kommunikation. Und wie für einen analogen Messestand gilt auch für eine virtuelle Präsentation: Sprechen Sie die Besucher direkt an und reden Sie mit Ihnen.

Am besten geht das via Livechat oder Videocall. Diese lassen sich einfach per Tool in Ihren Messeauftritt integrieren, beispielsweise mit Rocket.Chat oder tawk.to. Damit können Sie direkt während der virtuellen Messe mit Ihrem Zielpublikum in Kontakt treten. Das schafft Vertrauen, bietet Mehrwert und sorgt für eine stärkere Markenbindung. Denn so erhalten sie ein Gesicht zum Produkt und zur Marke. Außerdem ist es Ihnen möglich, eventuelle Fragen persönlich zu beantworten. Oder Sie gehen selbst in die Offensive und bieten aktiv Ihre Produkte an.

 

Tipp 5: Mixen Sie für Infomaterial langlebigen und aktuellen Content

Ein nachhaltiges Messekonzept ist der Schlüssel, damit der Besucher Ihre Marke im Kopf behält. Dadurch steigern Sie den Wiedererkennungswert Ihrer Marke. Konzipieren Sie also Elemente, die Sie immer wieder verwenden können.

Konkret heißt das, Ihre Präsentation sollte auf der einen Seite Inhalte enthalten, die Ihren Unternehmenskern repräsentieren. Diese können Sie immer wieder recyceln. Dazu gehören der Messestand, Bild- und Farbkonzepte oder auch ein festes Sortiment an Produkten. Interaktives Bildmaterial wie zum Beispiel Erklärvideos geben dem Besucher einen Einblick in die Philosophie des Unternehmens – und das bei jedem Messeauftritt. Auf der anderen Seite sollten Sie diese langlebigen Inhalte mit aktuellem Content aufwerten. Das können zum Beispiel Videos von speziellen Kampagnen sein, die nur für eine Webmesse relevant sind.

So sticht Ihr Unternehmen auf der virtuellen Messe hervor. Gleichzeitig bleibt es durch die wiedererkennbaren Elemente nachhaltig im Kopf. Das sorgt für eine langfristige Kundenbindung, sodass der Besucher später noch mal in Ihrem virtuellen Showroom vorbeischaut – sogar ohne Messe. Außerdem investieren Sie so effektiver in eine Präsentation. Sie erhalten über einen längeren Zeitraum hinweg einen höherwertigen virtuellen Auftritt, als wenn Sie die Materialien jedes Mal neu aufbereiten müssen.

 

Ein nachhaltiges Messekonzept ist der Schlüssel, damit der Besucher Ihre Marke im Kopf behält.

Wir haben vor Kurzem mit Fabian Friedrich nochmals gesprochen und ihn gefragt, wie er die Nutzung von virtuellen Messeständen mit Blick auf dieses Jahr und darüber hinaus einschätzt.

„Aktuell ist der Bedarf an virtuellen und digitalen Präsentationsmöglichkeiten weiterhin ungebrochen. Aufgrund der Entwicklungen und das Messen auch in 2021 nur sehr eingeschränkt möglich sein werden, wird die Nachfrage auch weiter steigen. Ich denke die Zukunft wird in einer Kombination von realen Veranstaltungen/Messen liegen die vernetzt mit virtuellen Welten und digitalen Präsentationen sein werden“.

Vielen Dank für das Interview, Herr Friedrich und für diese spannenden Ausführungen.

 

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