Auf nach Silicon Savannah

26.09.2024

Afrika, insbesondere Ostafrika, ist ein unterschätzter Kontinent. Die hochkarätig besetzte Delegationsreise nach Kenia und Tansania zeigt Möglichkeiten auf und schafft Raum für Begegnungen.
 

In knapp einem Monat ist es so weit: Bayerische Unternehmen, die im Bereich Umwelt- oder Agrartechnologie bzw. Ernährungswirtschaft tätig sind, besuchen im Rahmen einer Delegationsreise unter der Leitung von Hr. Staatssekretär Gotthardt die ostafrikanischen Länder Kenia und Tansania. „Ostafrika ist eine Region mit enormem Potenzial und Kenia ist zweifellos das wirtschaftliche Herzstück“, so Wirtschaftsstaatssekretär Gotthardt bei der Einweihung der Repräsentanz im Frühling dieses Jahres. Dabei wird die Region als Wirtschaftsraum in Europa nach wie vor unterschätzt. Spricht man hierzulande von den Big 5 in Afrika, so meint man Löwen, Elefanten, Nashörner, Büffel und Leoparden. Vermutlich fallen vielen auch noch der Kilimandscharo und die traumhaften Strände am Indischen Ozean ein. Doch Ostafrika ist viel mehr. Die Fakten sprechen eine eindeutige Sprache:

  • über fünf Prozent Wirtschaftswachstum
  • tolle Universitäten und ein enormes Potenzial an jungen, gut ausgebildeten Menschen
  • eine boomende Start-Up Szene und ein florierender Agrarsektor
  • ein hoher Grad an Digitalisierung – z.B. M-PESA (digitale Bezahlsystem) ist seit 2007 eingeführt und wird von 93% der Kenianer genutzt. 
  • ein diversifiziertes Wirtschaftsportfolio und viele ausländische Investoren

Kenia ist als regionaler Hub für deutsche Unternehmen besonders attraktiv, betont Christian Engels, der die Bayerische Repräsentanz in Nairobi leitet und das friedliche Zusammenleben sowie die enorme Aufbruchsstimmung im Land schätzt. „Viele deutsche Firmen nutzen Kenia als Ausgangspunkt für ihre Aktivitäten in Ostafrika. Mit dem Hauptsitz der UN in Nairobi und einem starken Expats-Netzwerk bietet das Land eine hervorragende Infrastruktur.“ Erleichternd kommt hinzu, dass Kenia Teil der Zollunion der Ostafrikanischen Gemeinschaft (EAC) ist und auch das Freihandelsabkommen zwischen der EU und Kenia für die Wirtschaft gute Chancen verspricht.

Kenia und Tansania: Märkte mit Wachstumspotenzial

Kenia, das zu 90 % seinen Strom aus erneuerbaren Energien gewinnt, ist ein Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit. Themen wie Abfallmanagement, erneuerbare Energien und nachhaltiger Tourismus haben hier hohe Priorität. In Tansania, einem landwirtschaftlich geprägten Land, stehen Lösungen für die Wasserwirtschaft sowie eine effiziente und nachhaltige Landwirtschaft im Mittelpunkt.

Beziehungsaufbau als Schlüssel für den wirtschaftlichen Erfolg

„Die Menschen hier sind offen und freundlich,“ schwärmt Engels und ergänzt: „Hier schätzt man deutsche Qualität. Gleichzeitig ist der Aufbau einer persönlichen Beziehung essenziell dafür, dass man mit Ostafrikanern ins Geschäft kommt. Denn Vertrauen spielt eine wichtige Rolle.“

Deshalb steht der Aufbau eines tragfähigen Netzwerkes auch ganz oben auf der Agenda der Delegationsreise, für die es - in bewährter Form – wieder einen gut strukturierten Reiseplan gibt, der viele Einblicke ermöglicht und neben dem offiziellen Teil auch Raum für den wichtigen informellen Austausch lässt. Die Teilnehmer erhalten gleich nach den kurzen Briefings zur politischen Lage und den Markteintrittsbedingungen in beiden Ländern die Möglichkeit, branchenspezifische Unternehmen zu besuchen, um vor Ort Einblick in die Prozesse zu erlangen und die wichtigsten Entscheidungsträger kennenzulernen. Ebenso können sie in kleinen Gesprächsrunden in netter Atmosphäre mit öffentlichen Institutionen und Fachverbänden ebenso wie mit Firmen in den individuellen Austausch gehen.

Interkulturelles Wissen ist gefragt

Gerade dabei ist interkulturelles Wissen gefragt. Denn in Bezug auf die Pünktlichkeit schlagen die Uhren in Ostafrika beispielweise etwas weniger exakt als hier in Bayern, dafür spielen Titel und die Hierarchie eine wichtigere Rolle. „Wenn jemand einen Ingenieurstitel hat, dann soll man diesen auch mit Herr Ingenieur ansprechen. Das ist hier ein Gebot der Höflichkeit!“, erklärt Engels. Um die Teilnehmer an der Reise vor Fettnäpfchen zu bewahren, erhalten sie schon vorab von Bayern International eine Liste mit den Do’s und Dont’s in Geschäftsbeziehungen mit Ostafrikanern.

Abendempfang in der Deutschen Botschaft als besonderes Highlight

Als ein besonderes Hightlight erwartet die Teilnehmer ein Abendempfang in der Deutschen Botschaft anlässlich der Eröffnung der Bayerischen Repräsentanz mit deutschen und kenianischen Partnern und hochrangigen Vertretern der Politik.

Tiefes Verständnis für die Anforderungen des Marktes – und ein Gespür für Land und Leute

Das ist das Ziel einer jeden Delegationsreise, die von Bayern International angeboten werden. Spüren, wie das Land und die Leute ticken, Chancen erkennen, gemeinsam Potenziale für Innovationen entdecken, wertvolle Netzwerke aufbauen und nicht zuletzt über den eigenen Tellerrand hinaussehen und eine andere Kultur kennenlernen.

In den kommenden Monaten stehen z.B. noch Brasilien, China, Ägypten, Belgien, Indien und Finnland auf dem Plan. Nähere Informationen finden Sie hier. 

Delegationsreisen legen den Grundstein für zukünftige wertvolle Geschäftsbeziehungen. Für diese Delegationsteilnehmer wird Ostafrika in Zukunft auf jeden Fall viel mehr sein als Safari und Kilimandscharo: Nämlich langfristig vielleicht einer der Big 5 Handelspartner!

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