Bayern auf H2-Mission im hohen Norden
22.06.2022
Vom 12.-15. Juni 2022 leitete der bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger eine 30-köpfige bayerische Delegation zum Thema Wasserstoff nach Schottland und Norwegen.
Die Delegationsreise, die von Vertretern namhafter bayerischer Unternehmen sowie Wissenschaftlern aus dem Bayerischen Wasserstoffbündnis und den beiden Landtagsabgeordneten Alexander König (CSU) und Benjamin Adjei (Die Grünen) begleitet wurde, startete in Glasgow und führte über Aberdeen nach Oslo.
In Glasgow unterschrieben der bayerische Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger und der schottische Minister für Wirtschaft, Handel und Touris-
mus, Ivan McKee, eine Absichtserklärung zum Ausbau der bayerisch-schottischen Zusammenarbeit von Wirtschaft und Wissenschaft mit dem Schwerpunkt auf
grünem Wasserstoff. Besprochen wurden auch die Transportmöglichkeiten von grün produziertem Wasserstoff aus Schottland nach Bayern. Die Zusammenarbeit bayerischer und schottischer Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Energiebereich soll darüber hinaus gefördert und intensiviert werden. Zu diesem
Zweck traf die bayerische Delegation zu Gesprächen auf eine Vielzahl von relevanten schottischen Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern.
In Aberdeen wurden die Gespräche fortgesetzt.
Die Region im Nordosten Schottlands arbeitet unter Hochdruck am Ausbau ihrer Wasserstofftransportwege. So steht ein neuer Hafenbereich kurz vor der Fertig-
stellung, über den eine Pipeline und Stromleitungen mit Anschluss an die Elektrolyseure * auf dem europäischen Festland geführt werden sollen. Staatsminister Aiwanger äußerte sich nach den Besuchen in Glasgow und Aberdeen dahingehend, dass er in Schottland ein gutes Energie-Partnerland für Bayern sehe und plane, spätestens Ende des Jahrzehnts schottischen Wasserstoff nach Bayern zu importieren, der die eigene bayerische H2-Produktion ergänzen werde.
Weiterreise nach Oslo
In Norwegen traf der bayerische Staatsminister und der norwegische Minister für Erdöl und Energie, Terje Aasland, zusammen. In einem intensiven Gespräch betonte Hubert Aiwanger, welche entscheidende Rolle Norwegen derzeit als Erdgaslieferant für ganz Deutschland spiele und wie wichtig die zukünftige Lieferung von grünem Wasserstoff auch aus Norwegen sei, um diese bewährte Zusammenarbeit fortzusetzen.
Zudem besuchte die Delegation das staatliche norwegische Energieunternehmen Statkraft, das international führend in Wasserkraft und Europas größter Erzeuger erneuerbarer Energie ist. Eine Zusammenarbeit mit Statkraft sei eine wichtige Perspektive für Bayern, da der Konzern ein immenses Potenzial für die Produktion von Erneuerbaren Energien und grünem Wasserstoff habe, so bayerische Staatsminister.
Die ebenfalls in der Delegation mitreisende Vorsitzende des Zentrums Wasserstoff.Bayern, Professor Dr. Veronika Grimm, unterzeichnete indes eine Absichtserklärung mit Ingeborg Telnes Wilhelmsen, der Generalsekretärin des Norwegen Hydrogen Forum, in der eine Partnerschaft bei der Entwicklung der Wasserstoffwirtschaft vereinbart wurde.
* Wasserstoff ist auf der Erde reichlich vorhanden. Allerdings ist er sehr reaktionsfreudig und daher in Molekülen gebunden, in Wasser (H2O) zum Beispiel. Wer das gasförmige Element als emissionsfreie Energiequelle nutzen möchte, muss den Wasserstoff also zunächst aus dem Wassermolekül herauslösen. Dafür gibt es sogenannte Elektrolyseure. Sie spalten Wasser in seine Bestandteile Wasserstoff (H2) und Sauerstoff (O) auf. Brennstoffzellen können den Wasserstoff wieder in elektrischen Strom umwandeln, der dann Motoren antreibt. Oder der Wasserstoff wird in Hochöfen direkt verbrannt (Quelle: Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung IPA, ausführlich hier).
Weiterführende Fragen und Kontakt
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