Delegationsreisen mit Impact

01.09.2024

Gerhard Sextl, Thomas Ammerl & Carlos Olivo beim Interview zum Beitrag

Delegationsreisen begeistern die Teilnehmer – und sie dienen als Wegbereiter für nachhaltigen Erfolg, wie eine erste Evaluierung der „Water is Energy“-Reise nach Südamerika im März 2023 zeigte. Das Power-to-MEDME Projekt ist nur eines davon.

Haben Sie schon einmal vom Power-to MEDME“ Projekt gehört? Dieses verfolgt das Ziel, die Produktion von grünem Methanol und Dimethylether (DME) in Chile großskalig aufzubauen. Das bayerische Fraunhofer Institut ist dabei ein wichtiger Player. Wie es dazu kam? „Natürlich entscheiden am Ende immer die wirtschaftlichen Faktoren und somit die Firmen. Aber der politische Boden muss auch bereitet sein“, meint dazu Gerhard Sextl, früherer Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung in Würzburg. „Die Politik in Chile war und ist in das Projekt Power-to-Medme involviert und deshalb […] kann das Zustandekommen des Projekts auch als Erfolg der Delegationsreise genannt werden."

 

Internationale Anerkennung durch hochkarätige Forschung

Bis Juli 2025 erfolgt nun eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit mit Chile. Der Fokus des Fraunhofer ISC liegt auf der technischen und wirtschaftlichen Optimierung der Prozesskette. Besonders bei den Themen Carbon Capturing, Wasserstoffelektrolyse, Methanolherstellung, thermische Solaranlagen und DME-Herstellung wird die bayerische Expertise international geschätzt. Damit das so bleibt, wird intensiv in Forschung und Entwicklung investiert. „Zukunftsweisend wäre es, wenn wir aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium eine Förderung für den Aufbau unserer Wasserstoffforschung und Carbon-Capturing-Forschung erhalten könnten", lautet der Wunsch vom ISC. Denn das Ressourcenthema ist allgegenwärtig.

 

Die Benefits einer Delegationsreise? Kontakte knüpfen, Projekte beginnen und lernen, was das Land braucht.

„Wir müssen der Industrie anbieten können, uns zu beauftragen, und dazu müssen wir auf die richtigen Themen vorbereitet sein. Welche Themen das sind, das erlebten wir hautnah auf dieser Reise“, so Gerhard Sextl. Und er ergänzt: „Durch Delegationsreisen kommen wir in Kontakt mit Firmenchefs und Behördenvertretern. Das ist der Boden dafür, Themen gemeinsam zu bearbeiten und vorzubereiten, um Angebote für Chile zu stellen."

„Delegationsreisen sind Türöffner“, unterstreicht auch Carlos Olivo, Sales Manager bei Flottweg, und er ergänzt: „Die Kontakte vor Ort in Chile, aber auch innerhalb der Delegation bringen viele andere Perspektiven, die ich sonst nicht habe".  Vor allem auch Perspektiven, die die unterschiedlichen regionalen Bedürfnisse mit einbeziehen. „Durch eine solche Veranstaltung kommt man auf innovative Lösungen und man spürt die bayerische Unternehmenskultur. Jetzt heißt es dranbleiben!“ Denn: „Der Bedarf für Abwassermanagement ist auf alle Fälle da“, zieht Carlos Olivo ein Fazit.

Auch Dr. Thomas Ammerl, Fachsbereichsleiter für Umwelt, Energie & Bioökonomie von der Bayerische Forschungsallianz (BayFOR) betont den Netzwerkcharakter der Reisen, wenn er sagt: „Etwas ganz Entscheidendes war aber, neben den Themen und Infrastrukturen auch die Personen dahinter zu treffen – auf der chilenischen und der bayerischen Seite." Dann erzählt er noch von den zahleichen inspirierenden Eindrücken der Reise wie den unglaublichen Winden an der Magellanstraße und der Möglichkeit, diese für die High Fuel Produktion einzusetzen.  Diese Begeisterung inspiriert und macht Lust auf Neues. „Wir haben sofort neue Forschungs- und Innovationsanträge geschrieben mit Partnern aus der Delegationsgruppe, so Ammerl.

 

Begegnung, viele Möglichkeiten und Pinguine

Drei Schlagworte, mit denen Thomas Ammerl die Delegationsreise beschreibt. Pinguine im wahrsten Sinne des Wortes – denn die Reisenden waren ihnen ganz nah. Pinguine wohl aber auch im übertragenen Sinn für Eckart von Hirschhausens „Pinguin Prinzip“: Um wirklich gut zu sein, muss man auch erkennen, in welcher Umgebung man die eigenen Stärken optimal zeigen kann. Pinguine im Wasser – perfekt angepasst, während sie an Land eher tollpatschig wirken. Delegationsreisen öffnen den Blick dafür, was möglich ist und vor allem wo bayerische Unternehmen noch in ihrem richtigen Element sein könnten. Sie sind Türöffner in andere Welten und tragen dazu bei, dass bayerische Forschung und Technologie nicht auf die Alpenregion beschränkt bleibt, sondern sie die ihr gebührende weltweite Aufmerksamkeit erfährt.

 

Videointerviews

Die Langfassungen der Videointerviews, auf dessen Grundlagen dieser Beitrag entstanden ist, finden Sie hier oder am Ende des Beitrags:

  • Gerhard Sextl, Fraunhofer-Institut für Silicatforschung, Video.
  • Thomas Ammerl, Bayerische Forschungsallianz (BayFOR), Video.
  • Carlos Olivo, Flottweg SE, Video.

Allen drei Interviewpartnern danken wir für die Zeit und das Gespräch sehr herzlich.

 

Weitere Informationen und Kontakt:

 

Videos

Delegationsreise nach Chile: Interview mit Gerhard Sextl
Delegationsreise nach Chile: Interview mit Thomas Ammerl
Delegationsreise nach Chile: Interview mit Carlos Olivo

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