Hydro-Hype: Die Zeit des Wasserstoffs ist gekommen
16.12.2024
Das ausklingende Jahr 2024 stand bei Bayern International ganz im Zeichen des Wasserstoffs: Ob bei der European Hydrogen Week in Brüssel, der Delegationsreise nach Belgien und die Niederlande oder dem Hydrogen Dialogue in Nürnberg.
„Die Wasserstoffwirtschaft wird die Energielandkarte neu entwerfen“, so die Worte des Veranstalters der European Hydrogen Week in Brüssel. Und das schnell. In diesem Sinne ist auch das Motto der Woche zu verstehen, nämlich: THE FAST TRACK TO THE FUTURE. Gerade bei neuen Technologien sind Wissensaustausch und Vernetzung einer der Schlüssel zum Erfolg. Und so trafen sich vom 18. – 22. November 2024 über 9200 Teilnehmer in Brüssel, die meisten davon einflussreiche Führungskräfte, politische Entscheidungsträger, Forscher und innovative Unternehmer, um sich über die neuesten Entwicklungen und Regulierungen auszutauschen. Neben zahlreichen Netzwerkmöglichkeiten gab es top Vorträge von wichtigen industriellen Playern und führenden Experten ebenso wie eine interaktive Ausstellungsfläche, um die Innovationen auch hautnah erleben zu können.
Company Pitches & Bavarian Happy Hour
Bayern war dieses Jahr schon zum zweiten Mal mit einem Gemeinschaftsstand dabei, den gleich 6 Aussteller nutzten. Bayern International trat hier gemeinsam mit dem Wasserstoffzentrum Nürnberg auf. Diesmal war der Stand sehr zentral direkt neben jenem von Hydrogen Europe platziert, was zu einer hohen Besucherfrequenz führte. Zwei Kolleginnen vom Wasserstoffzentrum Nürnberg stellten den Besuchern die Hydrogen Alliance Bavaria und das Hydrogen Eco-System in Bayern vor. Richtige Schlangen vor dem Stand bildeten sich bei der Veranstaltung „Meet our Bavarian Companies – Company Pitches & Bavarian Happy Hour“ – und wer ursprünglich nur wegen des anschließenden gemütlichen Teils mit bayerischer Brotzeit und Bier gekommen war, der wurde durch die spannenden Vorträge eines Besseren belehrt.
Grüne Zukunft? Ja, durch den Aufbau eines europäischen Wasserstoffnetzes
Ein Highlight der Hydrogen Week war für die Aussteller sicherlich der Besuch von Staatsminister Aiwanger mit einer rund 30-köpfigen Wirtschaftsdelegation. Diese war mit dem Motto „Building a European Hydrogen Grid for a Greener Future” unterwegs in Belgien und in den Niederlanden. Sie stimmten sich am ersten Abend in der Residenz des Botschafters bei einem Abendessen auf die landeskundlichen Spezifika ein und trafen mit Vertretern der belgischen Wasserstoffbranchen zusammen. Vor dem Besuch des Bayernstandes am Folgetag erhielten sie noch eine Unternehmensführung bei Fluxys, einem belgischen Fernleitungsnetzbetreiber für Erdgas, der ihnen Projekte zur Wasserstoffinfrastruktur in Belgien vorstellte. Weitere Highlights der Reise:
- Hafenbesuche in Antwerpen, Brügge, Rotterdam und Amsterdam
- INEOS Project One – Bau des umweltfreundlichsten Crackers Europas
- Battolyser Systems, eine Pilotfabrik zur Strom- und Wasserstoffproduktion
- Wasserstoffproduktion mit Elektrolyseuren: Holland Hydrogen 1 von Shell und H2-Fifty von BP (jährliche Produktionsleistung: 45 000 Tonnen grüner Wasserstoff)
- Treffen mit dem H2A Konsortium sowie EVOS (Anbieter von Flüssiggutlagern)
- Kennenlernen des Projekts H2ermes (Anlage zur Dekarbonisierung der Produktion von Tata Steel und Produktion von grünem Wasserstoff)
- Besuch der Wasserstoffregion Noord-Holland Nord
Wie gelingt Deutschlands Energieautarkie? Wie wird die Industrie Süddeutschlands grün? Wie finanzieren wir die Transformation der Infrastruktur?
Spannende Fragen, die am Hydrogen Dialogue am 4. und 5. Dezember in Nürnberg besprochen wurden. Dieses Format dient dazu, den Austausch in der Wasserstoffwirtschaft über Disziplinen und Ländergrenzen hinweg zu fördern. Bayern International und Invest in Bavaria waren am bayerischen Gemeinschaftsstand vertreten. Egal ob H2 -Erzeugung, H2-Logistik, H2-Nutzung oder H2-Strategien: Hier gaben die Top Player der Branche schon heute die Antworten auf die Fragen von morgen. Dazu gehörte eine Abendveranstaltung am 5. Dezember auf der Nürnberger Burg, die von der Stadt Nürnberg und dem Staatsministerium für Wirtschaft für die rund 100 Teilnehmer ausgerichtet wurde. In einem schönen Rahmen konnten die internationalen Delegationen mit hochrangigen Vertretern der bayerischen Wasserstofflandschaft zusammentreffen.
Kann Bayern H2?
Auf jeden Fall. Das zeigten auf eindrucksvolle Art die 6 unterschiedlichen Bustouren, die Bayern International in die verschiedenen Regionen Bayerns für den 6. Dezember organisiert hat. Pro Tour, die mit jeweils 20-30 Personen besetzt war, wurden 2-3 bayerische H2-Unternehmen, Forschungseinrichtungen oder Institutionen besucht. So konnte sich Bayern als H2-Standort positionieren und gleichzeitig konnten sich die internationalen Teilnehmer untereinander austauschen. Das Thema bewegt: Ob in Argentinien, Chile oder Brasilien über Ungarn, Österreich, Rumänien, Griechenland bis hin zu Tunesien, der Türkei oder Japan, um nur einige der Herkunftsländer zu nennen, aus denen die Delegationen stammten.
Auch 2025: Zahlreiche Veranstaltungen zum Thema Umwelt & Energie & Wasserstoff
Das Jahr 2024 ist so gut wie abgeschlossen – ebenso wie die Planungen für 2025. Im neuen Jahr warten viele spannende Veranstaltungen auf Sie:
- Februar: die World Smart Energy Week in Tokio und die Intersolar in San Diego
- Mai: World Hydrogen Summit
- Oktober: European Hydrogen Week
- und viele andere mehr.
Das gesamte Programm finden Sie hier. Wir freuen uns auf Sie!
(Nachweise zum Text: Pressemitteilung zum HYDROGEN DIALOGUE; Berichte der Projektleiterinnen Sieglinde Sautter und Lena Beutlrock; Nachweise zu den verwendeten Fotos: © StMWi, Franziska Meinl; © H2.B, Paula Kopp; © Bayern International)