Lebensmittelverarbeitungstechnik und -logistik in Westafrika: Kostenlose Individual-Beratung für den Markteinstieg
25.08.2021
Im Rahmen des Wirtschaftsnetzwerks Afrika können deutsche Unternehmen aus dem Bereich Lebensmittelverarbeitungstechnik und –logistik bis einschließlich September 2021 bis zu 40 Stunden kostenlose Individual-Beratung für den Markteinstieg in Westafrika erhalten. Zielgruppe für eine Individual-Beratung sind Unternehmen (insbesondere KMU) mit Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland aus den Bereichen
- Lebensmittelverarbeitung
- Verpackung
- Vor- und nachgelagerte Industrien entlang der Wertschöpfungskette, wie Lager-, Kühl- und Logistiksysteme
Zielmarkt Westafrika
- Nigeria ist mit über 200 Mio. Einwohnern das mit Abstand bevölkerungsreichste Land Afrikas sowie das siebtbevölkerungsreichste Land der Welt. Aufgrund der enorm großen Bevölkerung, verbunden mit einem jährlichen Wachstum von 2,6 %, muss Nigeria seinen Lebensmittelbedarf auch durch Importe decken. Deutschland exportiert vor allem Elektrotechnik und Maschinen nach Nigeria. Über 85 deutsche Unternehmen sind bereits in Nigeria aktiv. Es gibt viele Anknüpfungspunkte für die deutsche Lebensmittelverarbeitungsindustrie.
- Ghana ist das politisch stabilste Land in Westafrika und gilt als die aufstrebende Wirtschaftsmacht der Region. Für ausländische Investoren ist Ghana aufgrund seiner niedrigen Korruptionsrate und seiner vergleichsweise gut ausgebauten Infrastruktur attraktiv. Zudem verfügt Ghana mit 28 Mio. Einwohnern über den zweitgrößten Markt der Region. Momentan werden von der ghanaischen Regierung ehrgeizige Infrastrukturausbauprojekte sowie ein effizienteres Abfallmanagement gefördert. Durch die „One District One Factory“ Initiative der ghanaischen Regierung bestehen gute Chancen in der Lebensmittelverarbeitung in Ghana.
- Die Côte d’Ivoire ist mit 25 Mio. Einwohnern ein weiterer wichtiger Markt in Westafrika. Bislang wird die ivorische Agroindustrie von französischen und libanesischen Unternehmen dominiert. Die in der Côte d’Ivoire tätigen deutschen Unternehmen arbeiten meist ohne eigene Niederlassung vor Ort, sondern von Deutschland oder Drittländern aus. Die ivorische Wirtschaft basiert zu großen Teilen auf hohen landwirtschaftlichen Exporten. Da diese allerdings selten im Land verarbeitet werden, soll das Potenzial von wertesteigernder Lebensmittelverarbeitung zukünftig stärker ausgebaut werden.
- Ein weiterer Zielmarkt in der Region ist das politisch stabile Senegal (16 Mio. Einwohner). Die Wirtschaftsstrukturen im Senegal sind stark auf die Landwirtschaft und Fischerei konzentriert. Verarbeitete Nahrungsmittel können häufig günstiger aus Nordafrika importiert als selbst hergestellt werden. Deshalb wird auch hier der Ausbau der Lebensmittelverarbeitungsindustrie vorangetrieben.
Durch die Wirtschaftsgemeinschaft Westafrikanischer Staaten (ECOWAS), der 15 Länder angehören, wurden Zölle zwischen den Mitgliedstaaten größtenteils abgeschafft, Personen- und Kapitalverkehrsfreiheit garantiert; eine gemeinsame Wirtschaftspolitik wird koordiniert. Dies erleichtert es ausländischen Unternehmen auch in vielen weiteren Ländern der Region (Benin, Burkina Faso, Kap Verde, Gambia, Guinea, Guinea-Bissau, Liberia, Mali, Niger, Sierra Leone und Togo) wirtschaftlich tätig zu werden.
Marktchancen für deutsche Unternehmen
Viele der westafrikanischen Staaten können trotz landwirtschaftlicher Vielfalt ihren Nahrungsmittelbedarf nicht decken und sind deshalb auf Importe angewiesen. Verstärkt wird dies durch die Covid-19-Pandemie, welche Einschränkungen in den internationalen Lieferketten und somit Unsicherheiten in der Lebensmittelversorgung für Westafrika bedingt. Um die Importabhängigkeit zu reduzieren, werden die westafrikanischen Staaten in Zukunft einen stärkeren Fokus auf die lokale Lebensmittelproduktion setzen. Für deutsche Unternehmen bestehen Marktchancen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Hervorzuheben sind insbesondere Maschinen und Anlagen zur Verpackung und Etikettierung, Lösungen für Logistik, Kühlung und Lagerung, sowie Recycling. Anbieter von ganzheitlichen und innovativen Lösungen können in der aktuellen Situation womöglich zusätzliche Finanzierungsmöglichkeiten internationaler Geldgeber ausschöpfen.
Leistungen der individuellen Beratung
- Bis zu 40 Stunden kostenlose Beratung: persönlich, telefonisch oder schriftlich
- Entwicklung einer individuellen Markteintrittsstrategie für Westafrika
- Geschäftsmodellentwicklung und Business-Case-Berechnung
- Handels- und Vertriebspartnersuche in Westafrika
- Beratung zu Zoll, Recht und weiteren Themen
Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika
Das Wirtschaftsnetzwerk Afrika des Bundeswirtschaftsministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) vernetzt Akteure und Programme der deutschen Außenwirtschaft und Entwicklungszusammenarbeit und bietet ein gebündeltes Beratungs- und Unterstützungsangebot für Unternehmen, insbesondere für KMU mit Betriebsstätte oder Niederlassung in Deutschland, die in Afrika wirtschaftlich aktiv werden wollen. Das individuelle Beratungsangexbot Westafrika ist eine projektbezogene Fördermaßnahme im Rahmen des Wirtschaftsnetzwerks Afrika.
Die Beratung wird von der enviacon GmbH, den Delegationen der Deutschen Wirtschaft in Nigeria und Ghana sowie der Afrika-Verein Veranstaltungs-GmbH durchgeführt. Die Beratungsleistungen unterliegen den De-Minimis-Regelungen und können bis einschließlich September 2021 in Anspruch genommen werden.
Weiterführende Informationen und Kontakt
- Anmeldung
- Ansprechpartner für Rückfragen: Dr. Konrad Bauer, enviacon GmbH, Mail: bauer@enviacon.com Telefon: +49 30 814 8841-11
- Veranstaltungstipp: „Senegal Wirtschaftsforum & Messe / Bayern – Deutschland – Europa“
- Weitere Exportangebote für bayerische Unternehmen: Mit Messebeteiligungsmöglichkeiten, Delegationsbesuchen, Unternehmer- sowie Delegationsreisen und Online-Angeboten bieten wir umfangreiche Möglichkeiten für einen gezielten Auslands-Markteinstieg an. Konkrete Termine finden Sie in unserer Veranstaltungsdatenbank. Auch die kostenlose Firmendatenbank "Key to Bavaria" fördert eine Kontaktanbahnung in neue Exportmärkte.