Online – erfolgreich im Ausland: Zwei nützliche Praxisleitfaden und Länderspezifische Informationen

29.03.2022

Das neue Projekt „Online erfolgreich im Ausland“ (Foto: Adobe Stock, NicoElNino)

Der Onlinehandel boomt und hat durch die Pandemie enorm Fahrt aufgenommen. Marktforscher erwarten für die nächsten Jahre einen erneuten relevanten Anstieg der weltweiten Onlinehandel-Umsätze. Deswegen haben sich nun zentrale Akteure der bayerischen Außenwirtschaft zum Projekt „ONLINE - erfolgreich im Ausland“ zusammengetan und für bayerische KMUs ein umfangreiches Programm zum digitalen Handel im B2C- und B2B-Bereich geschaffen.

Der erste Themenblock vom Projekt "Grundlagen des internationalen Online-Marktes" ist im März erfolgreich beendet. Die Webinare in Block 2 zu Spezialthemen des internationalen E-Commerce finden von Mai bis Juli 2022 statt. Die folgenden Spezialthemen werden erfasst:

  • Geschäfts- und Zahlungsabwicklung,
  • Recht und Steuern (intra-EU)
  • Warenverkehr und Zoll
  • Verpackung und Entsorgung
  • Logistik
  • digitales Marketing
  • digitale Dienstleistungserbringung.

 

Praxisleitfaden über Online erfolgreich im Ausland

Der Bayerischer Industrie- und Handelskammertag, ibi research und Arbeitsgemeinschaft der Bayrischen Handwerkskammern haben zwei nützliche Praxisleitfaden zu Online erfolgreich im Ausland für die bayrischen Unternehmen erstellt.

 

Praxisleitfaden 1: ONLINE erfolgreich im Ausland - Erschließung von Absatzmärkten durch internationalen E-Commerce (B2C und B2B)

In diesem Praxisleitfaden finden Sie Antworten darauf, was man beim Thema „Cross-Border-E-Commerce“ beachten muss. Er will praxisnah aufzeigen, welche Punkte Unternehmen bei der Beschäftigung mit dem Thema „Cross-Border-E-Commerce“ bedenken sollten und welche Fragen und Themen geklärt werden müssen, um eine fundierte Entscheidung zu treffen. Die wesentlichen Schritte für den internationalen Vertrieb über Online-Shops und Marktplätze werden aufgezeigt und,  wie ein Unternehmen eine Markteintrittsstrategie erarbeiten kann. Am Ende gibt es ein Experteninterview zum internationalen Online-Handel.

Den Praxisleitfaden 1 finden Sie hier.

 

Praxisleitfaden 2: ONLINE erfolgreich im Ausland - Digitale Lieferantensuche / Beschaffung im B2C- und B2B-E-Commerce

Wer sein Unternehmen fit für die Zukunft machen will, kommt an einer Digitalisierung der Beschaffungsprozesse nicht vorbei. Erfahren Sie mehr über die Vorteile der digitalen internationalen Beschaffung sowie Tools für die Lieferantensuche im Ausland mit Praxisleitfaden 2.

Hier erhalten Sie den Praxisleitfaden 2 und können sich über die beliebtesten Beschaffungsmärkte, digitale Lösungen für die internationale Beschaffung und das Risikomanagement in der Beschaffung informieren. Zudem finden Sie Handlungsempfehlungen und Checkliste für Unternehmen sowie weiterführende Quellen.

 

Länderspezifische Informationen

Länderspezifische Information zum Onlinehandel können hilfreich für den Aufbau eines erfolgreichen Auslandsgeschäfts hilfreich sein. Wie Sie unten sehen können, lohnt sich der Online-Handel für viele Länder.

  • Brasilien: Brasilien steht im Online-Handel in der lateinamerikanischen Raum an erster Stelle. Im Jahr 2021 wird der Umsatz etwas auf 32 Milliarden Euro geschätzt. 2025 wird er voraussichtlich auf 68,7 Milliarden Euro erreichen. (Quelle: Statista)
  • China: Der Onlinehandel in China wächst seit vielen Jahren. Obwohl der gesamte Einzelhandelsumsatz mit Konsumgütern im Jahr 2020 leicht zurückgegangen ist, stiegen die Umsätze im Online-Bereich nach Angaben des National Bureau of Statistics des National Bureau of Statistics nominal um fast 15 % gegenüber dem Vorjahr, das entspricht 1,4 Billionen US-Dollar. Die Epidemie hat nun auch die Digitalisierung von Chinas Wirtschaft und Gesellschaft beschleunigt. In den letzten Jahren hat sich in China ein weiterer Trend herausgebildet, der „Social E-Commerce“. (Quelle: GTAI)
  • Indien: Der Onlineeinkauf in Indien wächst rasant: Bis 2025 könnte die Anzahl der Käufer auf 350 Millionen ansteigen, mehr als doppelt so viele wie noch 2020. Nach Schätzungen von Invest India wird sich der Onlinehandel - Umsatz bis 2025 auf 120 Milliarden US-Dollar mehr als verdreifachen. Der Onlinehandel ist damit auch der größte Wachstumstreiber für die indische Internetwirtschaft, deren Marktvolumen für 2020 auf rund 250 Milliarden US$ geschätzt wird. Laut einer Analyse der Indian Brand Equity Foundation (ibef) liegt der Anteil des E-Commerce derzeit bei 13 Prozent und würde in den nächsten fünf Jahren auf fast 40 Prozent steigen. Das größte Geschäft erzielen die Onlinehändler mit Unterhaltungselektronik und Bekleidung, auf die jeweils rund 40 Prozent des gesamten E-Commerce-Umsatzes entfallen. Der Online-Verkauf von Lebensmitteln liegt mit einem Anteil von 7 Prozent im Jahr 2020 an dritter Stelle, bietet jedoch laut des Marktforschers RedSeer das größte Wachstumspotenzial für die Zukunft. Bis 2024 soll der Umsatz in diesem Segment im Schnitt um fast 60 Prozent pro Jahr auf gut 18 Milliarden US$ steigen. (Quelle: GTAI)
  • Indonesien: Auch in Indonesien wächst der Onlinehandel kontinuierlich. Grundlage der Entwicklung ist die hohe Affinität der indonesischen Bevölkerung zur digitalen Technologie. Die Wachstumsprognosen für den Onlinehandel -Bereich liegen bei rund 30 Milliarden US-Dollar für dieses Jahr. (Quelle: GTAI)
  • Frankreich: Frankreich gilt als eines der größten europäischen Märkte im Bereich Onlinehandel. Der französische Markt fokussiert sich mehr auf mobile Geräte: Rund 28 Prozent aller Onlineverkäufe erfolgen auf Tablets oder Smartphones. Die meistgekauften Produkte sind Kleidung und Schuhe, Bücher und elektronische Geräte. In den letzten Jahren hat jedoch auch der Lebensmitteleinzelhandel ein deutliches Wachstum erlebt.
  • Niederlanden: Die Niederlande kennzeichnen sich durch einen extrem hohen Digitalisierungsgrad. Bei einer Bevölkerungszahl von rund 17 Millionen Einwohnern und einer Internetnutzerquote von 96 Prozent ist fast jeder Niederländer online. (Quelle: Statista)
  • USA: Die Corona-Pandemie hat die Umsätze des amerikanischen Onlinehandels massiv gesteigert: Von einem Plus von über 20 Prozent ist die Rede. Viele US-Bürger kaufen nicht nur aufgrund des Infektionsrisikos online, sondern auch aus Gründen der Bequemlichkeit. Vor allem mobile Shoppingapps boomen. Gängige B2C-Marktplätze sind Amazon, Ebay, eBid, Etsy, Google Shopping und Shopify. Für den Einstieg in den US-Auslandsmarkt ist jedoch auch ein an das Land angepasster Onlineshop unverzichtbar. Dabei sind für den US-Onlinehandel vor allem kostenlose Lieferungen, unkomplizierte Retouren und eine US-amerikanische Kundenhotline zu empfehlen.
  • Schweden: Die Digitalisierung ist in Schweden bereits weit verbreitet. Zahlreiche europäische Big Player aus dem Online-Sektor stammen aus Schweden: Das Modellabel H&M, der Musikstreamingdienst Spotify oder auch der Payment-Anbieter Klarna. Elgiganten.se führt den schwedischen Onlinehandel -Markt mit einem Netto- Onlinehandel - Umsatz von 381 Millionen Euro in Schweden im Jahr 2020 an. (Quelle: Statista) Eine Besonderheit des schwedischen Marktes ist die Abwesenheit von Amazon.
  • Schweiz: Im Jahr 2020 kauften Schweizer Konsumenten für 13.1 Milliarden CHF Waren und Güter im Internet ein, das bedeutet eine Steigerung von 27,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Innerhalb von sechs Jahren hat sich Zahl der Onlinekäufe verdoppelt.

 

Weitere nützliche Informationen zum internationalen Onlinehandel finden Sie auf dem Außenwirtschaftsportal Bayern.

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