Delegationsreise auf die Salomonen im Frühjahr 2025

01.10.2024

  • Von der Honorarkonsulin der Salomonen geleitete Delegations- und Erkundungsreise in den Südseestaat mit großem wirtschaftlichen Potenzial
  • Reisezeitraum: Ende Februar bzw. Anfang März 2025
  • Branchenvertreter aus erneuerbaren Energien, Abfallmanagement, Landwirtschaft/Anbautechnologien, Produktverpackung und Tourismus sind angesprochen

 

Salomonen – ein Traum in der Südsee ohne nennenswerte Berührungspunkte mit der bayerischen Wirtschaft werden Sie jetzt denken. Aber es gibt gute Gründe, sich auf die lange Reise zu dem Archipel im Südpazifik zu machen – von den vielfältigen Geschäftsmöglichkeiten über die artenreichen Unterwasserwelt bis zur deutschen Geschichte, die auf den Südseeinseln noch präsent ist.

Die deutsche Honorarkonsulin für die Salomonen, Claudia von Seutter, die jahrelang in dem Land gelebt hat, bringt es auf den Punkt: „Es ist wirklich eine noch nicht entdeckte Perle in der Südsee.“ Durch ihre Jahre, die sie vor Ort im Land gelebt hat, kennt sie die politischen Strukturen und wirtschaftliche Situation aus erster Hand. Gemeinsam mit dem für alle europäischen Staaten zuständigen Botschafter der Salomonen in Brüssel hat sie die wichtigsten Branchen definiert, deren Entwicklung und Ausbau für die Salomonen von Bedeutung sind und für die sich deshalb eine Beteiligung an der Delegationsreise lohnen. Dies sind unter anderem erneuerbare Energien, Abfallmanagement, Landwirtschaft mit Fokus auf Anbautechnologien, Produktverpackung und -konservierung (um internationale Standards für den Export zu erfüllen) und der Tourismus.

Auch wenn die Salomonen kein Steuerparadies wie z.B. einige karibische Staaten sind (man zahlt in dem Inselstaat einen Einkommenssteuersatz von rund 30 %), zeichnen sich die Salomonen durch ein schier unerschöpfliches Potenzial an Geschäftsmöglichkeiten aus, da es dort so gut wie keine Industrie und Landwirtschaft gibt und man quasi eine ungemähte Wiese vorfindet. Zum anderen sind ausländische Firmen und Investoren nicht an heimische Firmen mit prozentualen Knebeln wie beispielsweise die 51-49-Regel gebunden. Wer dort als Ausländer ein Business eröffnet, und das ist recht problemlos im sich auf der Hauptstraße Honiaras befindlichen Company House möglich, ist dann auch tatsächlicher Inhaber zu 100 %. Allerdings sei an dieser Stelle auch vermerkt, dass das Land aufgrund seiner indigenen Bevölkerungsstruktur recht volatil ist, soll heißen, dass es trotz der Staatsform einer parlamentarischen Monarchie immer wieder zu Aufruhen zwischen unterschiedlichen Provinzen und Stämmen im Land kommt.

Allerdings ist es auf den Salomonen im Gegensatz zum benachbarten Papua-Neuguinea, wo die Kriminalitätsrate eine der höchsten weltweit ist, nicht wirklich gefährlich, da im Jahr 2003 das Land befriedet wurde und privat keine Feuerwaffen mehr in Besitz sind. Hält man sich an die allgemeinen Verhaltensregeln, kann man sich selbst als ausländische Frau ohne Probleme dort allein und sicher bewegen, weiß die Konsulin zu berichten.

Wie unterentwickelt die Industrie und Landwirtschaft in dem Land ist, welches zu den sogenannten AKP-Staaten gehört, mit denen die EU erst kürzlich die Kooperation in Form des Samoa-Abkommens erneuert hat und auch EU-Gelder in das Land pumpt, sei am Beispiel des Abfallmanagements erörtert. Ein solches gibt es im Land schlicht und ergreifend noch nicht. Sämtlicher Müll, sei es Haus-, Industrie- oder Krankenhausmüll, landet auf einer Müllhalde nahe des Henderson-Airports. Wird der Müllberg zu groß, häuft man Erde darüber und kreiert ein paar hundert Meter weiter einfach eine neue Halde. Außerdem gibt es keine Müllabholung von den Haushalten. Je nach Einkommen und Verständnis der Einwohner für ihre Umwelt, wird der Müll mehr oder weniger regelmäßig selbst auf dem Müllplatz gebracht, im sich durch die Hauptstadt schlängelnden White River versenkt oder gleich an der Wohnstätte liegengelassen. Das Geschäftspotential im Bereich Abfallmanagement ist also noch schier unerschöpflich, angefangen bei der Abholung des Mülls von den Haushalten und kleinen Firmen über die Sortierung bis zur fachgerechten Lagerung und Entsorgung.

In der Lebensmittelindustrie sieht es nicht anders aus. Während das Land eine große Bandbreite an landwirtschaftlichen Produkten und Fisch aufweisen kann, hat das Land ein mächtiges Problem, die Lebensmittel professionell zu verarbeiten und zu verpacken. Auch kühlkettengerechter Transport von Lebensmitteln innerhalb des Landes und ins Ausland ist ein großes Thema. Bislang scheitert der Export von Lebensmitteln und besonders hochwertigen Waren wie Kakao und Vanille an einer Verpackung, die den internationalen Standards entspricht. Auch der Warenverkehr innerhalb des Landes lässt es an ordentlicher und hygienischer Verpackung mangeln. In der Hauptstadt Honiara ist Dreh- und Angelpunkt für den Warenverkehr der zentrale Markt, auf dem es sich neben oder gar auf frischen Edelfischen und paradiesischen Früchten dicke Schmeißfliegen gemütlich machen. Von Kühlräumen ganz zu schweigen.

Auch die Landwirtschaft, wenn man die bisher recht professionalitätsfreie Bearbeitung, Bepflanzung und Nutzung des Bodens als solche bezeichnen kann, hat riesiges Potenzial. Ölpalmenfrüchte, Süßkartoffeln, Kokosnüsse, Taro-Knollen (Wasserbrotwurzel), Yamswurzeln, Obst (Ananas), Hülsenfrüchte, Gemüse, Kakao, Maniok (Cassava) und Gewürze (Vanille) wachsen wegen der guten klimatischen Bedingungen wie im Garten Eden. Aber es wird eher improvisiert als rationell angebaut und geerntet. Arbeitskräfte sind so erschwinglich, dass man beispielsweise zum Mähen von Grasflächen bislang lieber Arbeiter mit Sensen einsetzt als landwirtschaftliche Maschinen aus dem Ausland anzuschaffen.

750.000 Menschen leben über den Archipel mit sechs größeren Hauptinseln verteilt, 90.000 davon in der Hauptstadt Honiara auf Guadalcanal. 120 Sprachen werden gesprochen. Amtssprache ist Englisch, Verkehrssprache ist die auf dem Englischen basierende Kreolsprache Pidgin, die sich in der Kolonialzeit als Mittel zur Verständigung zwischen Kolonialmächten und der nativen Bevölkerung herausgebildet hat. Sie weist auch deutsche Elemente auf.

Denn Teile der Inselgruppe, seit 1978 eigenständiger Staat, waren gegen Ende des 19. Jahrhunderts teils deutsches, teils britisches Gebiet. Nach Tauschgeschäften der beiden Kolonialmächte untereinander wurden die Salomonen ab 1899 rein britisches Protektorat. Als Mitglied des Commonwealth of Nations ist heute König Charles III. das offizielle Staatsoberhaupt.

Eine Übersicht zu den wirtschaftlichen Fakten und Daten findet man hier: Link WKO Datenblatt Salomonen.
Auskünfte zur geplanten Reise erteilt die Honorarkonsulin der Salomonen in Deutschland, Dr. Claudia von Seutter.

 

Kontakt:

Dr. Claudia v. Seutter
Honorarkonsulin der Salomonen
Büroadresse: Wilhelmstraße 1 80801 München
Telefon: + 49 1708542732
E-Mail: konsulat-salomonen@seutter-von-loetzen.de

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