Und was bewegt Sie? - Future Mobility auf der MOVE 2022

27.07.2022

Bayerischer Gemeinschaftsstand auf der MOVE 2022

Die kürzlich zu Ende gegangene MOVE 2022 in London war wieder DER Treffpunkt der Transporttechnologie und Mobilitätsbranche. 18 Bühnen, rund 700 Speaker, 5000 Teilnehmer:innen, über 300 Start-Ups. Und mittendrin der Bayerische Gemeinschaftsstand.

“Es gab einmal einen Planeten namens Erde, der sukzessive von seinen Bewohner:innen zerstört wurde. Industrie und Transportwesen – beide kohlenstoffbasiert – zerstörten das fragile Ökosystem und machten die Menschen krank. Wissenschaftler und andere vorausschauende Menschen warnten eindringlich vor der Apokalypse. Schließlich verständigten sich die Menschen darauf, aus der Kohlenstoffabhängigkeit auszusteigen. Das war der Grund dafür, die MOVE zu gründen, um einen nachhaltigen Stadtverkehr zu ermöglichen.“ Die MOVE 2022 wurde ihrem Gründungsnarrativ gerecht und zeigte eine Welt voller neuer Möglichkeiten. Egal ob autonome Fahrzeuge, Mapping & Geo Informations Systeme (GIS), Mobility as a Service (Maas), Smart Cities, Mikromobilität, Drohnen, Bezahldienste oder ÖPNV – Mobilität umfasst viele Bereiche. Die Gemeinsamkeit: Intelligente Vernetzung.

 

Vernetzung am Bayerischen Gemeinschaftsstand

Vernetzung war auch eines der Ziele des Bayerischen Gemeinschaftsstandes. So bündelten Bayern Innovativ, Invest in Bavaria und Bayern International am Stand ihre Kompetenzen. Davon profitierten die zahlreichen Besucher:innen, die großes Interesse am deutschen bzw. bayerischen Markt zeigten ganz besonders. Erfreulich war auch, dass altbekannte Kunden die Gunst der Stunde nutzten und beim Bayernstand vorbeischauten. Auch die bayerische Repräsentanz in UK, vertreten von Anna Katharina Schennach, hat die Gespräche vor Ort proaktiv unterstützt.

 

Von „Women in Mobility“ zu „Pitches, Beer & Pretzels“ – Aktivitäten schaffen Frequenz

Den Nerv der Zeit traf gleich am ersten Tag das „Women in Mobility“ Meet-up, das auch  auf Social Media ein großes Echo erzeugte. Ein klarer Indikator dafür, dass zusehends mehr Frauen für diese Branche arbeiten und sich dafür interessieren. Auch das Event Pitches, Beer & Pretzels“ by  Invest in Bavaria wurde hervorragend angenommen. Nach einer kurzen Ansprache mit interessanten Fakten zu Bayern von Andreas Fischer (Invest in Bavaria) gab es ein sehr nettes Beisammensein bei bayerischen Köstlichkeiten, die großen Anklang fanden.

Vorteilhaft war die Vernetzung auch für die sechs bayerischen Aussteller, die die hohe Frequenz des Gemeinschaftsstandes für sich nutzen konnten. Neben Pitches konnten sie sich beispielsweise in zwei Vorstellungs- und Diskussionsrunden, moderiert durch Dr. Mara Cole von Bayern Innovativ, präsentieren. Die Kernkompetenzen der Aussteller waren unterschiedlich und griffen doch ineinander. Durch die unterschiedlichen Aussteller mit Ihren vielfältigen Produktangeboten ergaben sich auch innerhalb des Bayernstandes Synergien.

 

Wie funktioniert die Kommunikation zwischen Fahrzeug und Fahrer am besten? Wie schaffe ich in den einzelnen Mobilitätsformen ein optimales Usererlebnis im Bereich Infotainment? Und wie führe ich OTA Updates* effizient und effektiv durch?

Kunden, die Lösungen auf u.a. diese Fragen suchten, fanden Antworten bei der 2001 in Fürth gegründeten Firma Axinom. Ihre Mission: Fahrzeugsysteme sollen durch eine intelligente Vernetzung agiler und damit leistungsfähiger werden. Egal, ob es sich dabei um das Management oder die Bereitstellung von Mobilitätssystemdaten und digitalen Diensten handelt oder auch um die Gewährleistung der Sicherheit dieser Daten.

 

Infotainment, unkomplizierte Updates, leistungsfähige Fahrzeugsysteme. Das ist ja gut. Aber trotzdem stehe ich ständig im Stau. Oder: Ich möchte Bahn und Bus nutzen, bräuchte aber Hilfe.

Hier kommt die Firma [ui!] – die Urban Mobility Innovations B2M Software GmbH – ins Spiel, die ebenfalls unter dem Dach des Bayernstandes ihre Services vorstellen konnte. [ui!] analysiert einerseits Daten und nützt diese, um Stauvorhersagen zu machen, Fahrer auf Ausweichrouten zu lenken oder ihnen ein effiziente Fahrverhalten durch Ampelvorhersagen zu ermöglichen. Möchte jemand wissen, wo optimalerweise Ladeinfrastruktur geschaffen werden sollte, so bieten die Datenanalysen dieser bayerischen Firma ebenfalls die Entscheidungsgrundlage.  

„Ui – das ist toll“, sagen zunehmend auch mobilitätseingeschränkte Menschen, durch die Cloud-basierte Lösung MobiTech von einem Lotsenservice im öffentlichen Personennahverkehr profitieren. Oder Individualtourismusanbieter, die mit dem innovativen Mobilitätskonzept OMU den Urlaub ihrer Kunden durch ein ausgeklügeltes Car-Sharing System umweltfreundlicher gestalten können.

 

Fundierte Beratung und Software Lösungen

Wer fundierte und individuell ausgerichtete Beratungsleistungen oder auch Software Lösungen suchte, wurde auch bei zwei bayerischen Ausstellern fündig.

Wie smart ist Ihre Stadt? Welche Herausforderungen bringt eine Smart City mit sich? PwC (PricewaterhouseCoopers GmbH WPG) ist ein international tätiges Beratungsunternehmen mit unterschiedlichen Fokussetzungen. Im Bereich Mobilität entwickelt PwC eine Mobilitätsplattform, die es Verkehrsunternehmen ermöglicht, über die Nutzung von Smartphone Sensordaten das Mobilitätsverhalten zu analysieren und über Kommunikationsdienste zu steuern. Bewegungspfade, Mobilitätstypen und Problemzonen können damit ausgewertet und mit Hilfe von KI vorhergesagt werden. Ziel von PwC ist es, eine ganzheitliche Agenda für die Stadt der Zukunft zu entwickeln. Dazu gehören die Themenfelder strategischer & kultureller Transformationsgrad, Durchdringung innerhalb der Organisation, Mobilität, Verwaltung und Gesundheit.

Bearing Point bietet Management- und Technologieberatung. Beispielhaft können der e-fleet Navigator oder der HV Battery Navigator genannt werden. Ersteres ist einen Lösungsbaustein für Flottenmanager und E-Mobilität Anbieter. Beim zweiten handelt es sich um eine Cloud-basierte Batterieanalyselösung für Echtzeitübersicht und -überwachung, die Daten und prädiktive Analytik mit Business-Anforderungen verbindet. Damit ermögliche Bearing Point den Kunden, die wichtigsten Einflussfaktoren auf die Batteriealterung über ein Monitoring zu identifizieren und langfristig durch die Einflussnahme auf die identifizierten Parameter den State-of-Health (SoH) zu optimieren.

 

Wie können Fahrten wirtschaftlich geplant werden? Wie begegne ich den komplexen Anforderungen bezüglich Reichweite, Ladeinfrastruktur und Ladedauer, wenn ich meine Busflotte auf Elektrobusse umstelle? Wie sehen moderne Ticketlösungen für den öffentlichen Personennahverkehr aus?

Mit diesen Fragen und vielen anderen mehr beschäftigt sich die Firma MENTZ, die ihren Hauptsitz in München hat. Gerade mit der MaaS-App „Gullivr“ setzt MENTZ neue Maßstäbe in Usability und Design. Die Kunden am Bayernstand konnten sich davon überzeugen, dass moderne Mobilität für den User ganz einfach sein kann: Ob planen, buchen oder bezahlen - alle Optionen sind auf Knopfdruck verfügbar.

 

KI, Datenvernetzung. Ist das aber auch alles sicher?

Bei aller Faszination für die Möglichkeiten der Vernetzung: Die Gefahr des Missbrauchs ist natürlich allgegenwärtig und brisant. Munich Safety ist spezialisiert auf die Bewertung und Unterstützung von hochintegrierten Entwicklungsprojekten und Organisationen, die Anforderungen der funktionalen Sicherheit, SOTIF, ASPICE und Cybersecurity erfüllen müssen.

Die MOVE war bewegend und hat bewegt!

Manches ist ins Rollen gekommen. Die Möglichkeiten sind da, viele Worte wurden gesprochen. Erste Partnerschaften abgeschlossen. Nun heißt es Taten setzen – bis zur nächsten MOVE 2023.

 

Weiterführende Informationen

 

* Grundsätzlich bezeichnet OTA, verstanden als Over-the-Air-Update, eine Methode, um Softwareaktualisierungen über eine Funkschnittstelle - in der Regel kommen hier WLAN oder Mobilfunk zum Einsatz - auf ein mobiles Gerät zu überspielen. Bislang wurde die Methode vor allem für das Aufspielen neuer Firmware bei Smartphones genutzt. Mit dem steigenden Einsatz von Computertechnologie im Fahrzeugbau kommt die Technologie auch hier immer häufiger zum Einsatz. (Quelle: www.computerwoche.de/a/was-ist-ein-over-the-air-update,3551551)

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